- Tokaj –
Ungarns berühmtestes Weingebiet, dessen Weine einen weltweiten Ruf genießen.
Die Weinregion Tokaj-Hegyalja (im allgemeinen Sprachgebrauch oft nur als Tokaj bezeichnet) ist nicht nur das bekannteste Anbaugebiet Ungarns, es zählt auch zu den weltbesten Anbaugebieten für edelsüße Weine, dessen Weine einen weltweiten Ruf bei Weinliebhabern genießen.
Die Region ist stolz, dass Ihr Tokaji Aszú (=Tokajer) angeblich der älteste Weinname der Welt ist. Und ein königlicher zugleich: Im Jahre 1703 hatte Fürst Ferenc Rákóczi II. dem französischen König Ludwig XIV. zahlreiche Flaschen von seinem Weingut geschenkt. Voller Lob soll der Sonnenkönig auf Latein gesagt haben: Vinum regnum, rex vinorum - Wein der Könige, König der Weine. Dieser Ausspruch ist weltberühmt und seitdem werden die Tokajer-Weine als „Flüssiges Gold“ bezeichnet.
Die Weinregion Tokaj erlebt seit Anfang der 90er Jahre eine Renaissance und entwickelte sich (aus unserer Sicht) zu der elitärsten Weinregion Ungarns:
- Die Weißweine der Region (überwiegend die Aszús) zählen zu den bestbewertesten Weinen Ungarns. Die Besten werden auf den internationalen renommierten Weinprämierungen (u. a. Vinalies Internationales Paris, Challenge International du Vin, Concours Mondial de Bruxelles, Decanter World Wine Award) mit bis zu traumhaften 99 Punkten (nach dem 100-Punktesystem) bewertet.
- Nach der politischen Wende engagierten sich verstärkt ausländische Investoren aus Frankreich, Spanien, England und Deutschland in der Region. Sie erwarben heimische Weingüter, u. a. Chateau Dereszla (im Besitz der Edonia-Group), Oremus (e, Disnókö, Royal Tokaj (an dem Hugh Johnson) beteiligt ist.
- Die Region umfasst die meisten architektonischen Vorzeigeweingüter Ungarns, z. B. Béres (2007 als schönstes Weingut Ungarns ausgezeichnet), Disnókö, Oremus, Chateau Dereszla)
- Das Weingut Pendits in Abaújszántó (im deutschen Besitz) stellte als eines der ersten Weingüter Ungarns auf bio-dynamischen Weinanbau um.
- Der Anteil der von den Weingütern ins Ausland exportierten Weinen ist der höchste in Ungarn (z. B. das Weingut Szepsy exportiert derzeit in 36 Länder).
- Die Region enthält die meisten Winzervereinigungen Ungarns. Wir möchten an dieser Stelle zwei der bedeuteten Vereinigungen erwähnen. Im Jahre 1995 schlossen sich die damals renommiertesten Winzer zur Vereinigung „Tokaj Renaissance“ zusammen. Zu den bekanntesten Weingütern zählen unter anderem Árvay, Bodrog-Várhegy, Château Megyer, Château Pajzos, Gróf Degenfeld, Disznókő, Oremus und Szepsy. 2006 wurde eine weitere Vereinigung die Tokaji Bormívelők („Tokaj Wine Artisans’ Society“) gegründet. Ziele dieser privat organisierten Winzer-Vereinigung sind neben gemeinsamen Präsentationsveranstaltungen insbesondere die Entwicklung von Qualitätsstandards um die Einzig-artigkeit der Tokajer-Weine zu fördern.
- Im Jahre 2002 erklärte die UNESCO das Tokajer Weingebiet als Kulturlandschaft zum Weltkulturerbe.
Fläche
Ausdehnung des gesamten Weinanbaugebietes: 11251 ha
Gemäß des Registers der Winzergemeinden: 5 446 ha
Anzahl der, zum Weinanbaugebiet gehörenden Siedlungen: 27
Die Weinregion Tokaj ist zwischen den Flüssen Tisza (=Theiß), Bodrog und Hernád eingebettet. Diese beeinflussen das spezifisch feuchte, dem französischen Sauternes ähnliche Klima, das die für die Edelfäule erforderliche Botrytis (ung. Nemes Penész) fördert.
Das Gebiet erstreckt sich über eine Länge von 87 Kilometern und ist bis zu vier Kilometer breit.
Die besten Lagen befinden sich in Bodrogkeresztúr, Mád, Mezözombor, Tallya, Tarcal, Tokaj und Tolcsva.
Klima
Das Klima ist extrem, auf einen kühlen und trockenen Frühling folgt ein heißer Sommer und dann ein anfangs nasser, später trockener und langer sonniger Herbst. Das Herbstwetter in Tokaj ist sehr spezifisch, ja schon einmalig in Ungarn und macht daher die Gegend so wertvoll. Während der Reifeperiode im Herbst kommt öfter eine regnerische, neblige Woche und dann folgen wieder milde und trockene Tage mit viel Sonnenschein. Dies fördert die Entstehung und Verbreitung der Botrytis, der Edelfäule, die zur Aszúbildung führt.
Böden
Auf Rhyolit- und Andesittuff ausgebildeter Löss und feuchter Boden.
Reb- & Weinsorten
Nur die Weine aus den zugelassenen Sorten Furmint
mit 60% der Fläche, Hárslevelü (=Lindenblättriger) mit 25%, Muscat Lunel (=Muskateller) mit 7%, Kabar, Kövérszölö und Zéta (Oremus) dürfen „Tokaji“ im Etikett führen. Weine aus anderen Sorten wie etwa Chardonnay dürfen lediglich die Ursprungs-Bezeichnung „Zempléni“ (nach dem entsprechendem Zempliner Gebirge) tragen.
Rotweine dürfen in der Weinregion nur zu Versuchszwecken angebaut werden. Das Weingut Dobogo aus Tokaj ist hierbei einer der Vorreiter. Die ersten Versuchsproben des angebauten Pinot Noirs 2008 sind sehr erfolgversprechend.
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